Informationen über die Realschule plus
Welche Abschlüsse kann mein Kind in einer Realschule plus erhalten?
Strebt Ihr Kind einen mittleren Bildungsabschluss an, dann kann es diesen in der Realschule plus erwerben. Hierfür bieten sich innerhalb der Realschule plus zwei Möglichkeiten: der Bildungsgang der „Berufsreife“ (Abschluss nach Klasse 9) oder der Bildungsgang des „Sekundarabschlusses I“ (Abschluss nach Klasse 10).
An ausgewählten Standorten der Realschule plus ist ein weiterführendes Bildungsangebot der Fachoberschule eingerichtet. Hier kann Ihr Kind die Fachhochschulreife (Klasse 12) erlangen. Dieser Abschluss berechtigt zur Aufnahme eines Fachhochschulstudiums. Neue Perspektiven bieten sich auch denjenigen, die die Schule bisher ohne Abschluss verlassen mussten. Das Projekt „Keiner(r) ohne Abschluss“ wird an einzelnen Realschulen plus angeboten.
Wie ist die Realschule plus aufgebaut?
Der Abschluss der Berufsreife sowie der Sekundarabschluss I können in Realschulen plus in integrativer Form oder Realschulen plus in kooperativer Form erlangt werden.
Integrative Realschule: In einer integrativen Realschulen wird Ihr Kind bis zur 8. oder 9. Klasse in einzelnen Fächern in Kursen unterschiedlicher Niveaustufen unterrichtet und wechselt dann in eine abschlussbezogene Klasse.
Kooperative Realschule: In der kooperativen Realschule besucht Ihr Kind ab der siebten Klasse entweder den Bildungsgang der Berufsreife oder den Bildungsgang Sekundarabschluss I in abschlussbezogenen Klassen.
Welche Chancen und Übergangsmöglichkeiten bietet die Realschule plus?
Das System zweier Abschlüsse (Berufsreife und Sekundarabschluss I) unter einem Dach stärkt die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen und damit die Aufstiegsmöglichkeit für die Schülerinnen und Schüler. Hierdurch ist auch die Orientierungsstufe der Klasse 5 und 6 gekennzeichnet, in der dieselben Stunden und Fächer wie an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen vorgesehen sind, sodass Übergänge nach der sechsten Klasse auch auf andere Schularten leichter möglich sind.
Welche Besonderheiten kennzeichnen die Realschule plus?
Ab Klassenstufe sechs können die Kinder und Jugendlichen im Wahlpflichtbereich entsprechend ihrer Neigung und ihrer Begabung eigene Schwerpunkte setzen, zum Beispiel in den Fächern Technik und Naturwissenschaft, Hauswirtschaft und Sozialwesen, Wirtschaft und Verwaltung oder der zweiten Fremdsprache (meist Französisch). Der hohe Stellenwert der individuellen Förderung spiegelt sich darüber hinaus in kleinen Klassen und mehr Lehrerwochenstunden wieder. Ebenso nehmen der Praxisbezug und die Berufsorientierung einen hohen Stellenwert ein.
In den meisten Realschulen plus bestehen freiwillige Ganztagsangebote, in denen nachmittägliche Förderung im Unterricht oder als neigungsorientiere Angebote dargeboten werden.
Sie haben einen Anspruch auf Aufnahme an der von Ihnen jeweils gewählten Realschule plus in nächster Entfernung zu Ihrem neuen Wohnsitz. Über die Aufnahme an einer konkreten Schule entscheidet die jeweilige Schulleiterin oder der jeweilige Schulleiter. Sollte die Schule aus Kapazitätsgründen keinen freien Platz haben, hilft Ihnen die Schulbehörde (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion). Mit der Schulleitung sollten Sie die individuelle Situation (bisherige Schullaufbahn, Fächerbelegung etc.) besprechen, um die Eingliederung zu erleichtern.
In Rheinland-Pfalz gibt es neben den öffentlichen Realschulen plus Realschulen in privater Trägerschaft, die kein Schulgeld erheben und ein gleichwertiges schulisches Angebot vorhalten. An diesen Schulen haben Sie allerdings keinen Anspruch auf Aufnahme.
Informationen zum inklusiven Unterricht und zum Ganztagsangebot finden Sie unter „schulartunabhängige Angebote“ (s. linkes Menü).
Aufnahme an einer Schule in Rheinland-Pfalz nach Besuch einer Schule im Ausland
Haben Kinder oder Jugendliche vor dem Zuzug nach Rheinland-Pfalz eine Schule im Ausland besucht, entscheiden die Schulleiterinnen und Schulleiter über die Schulaufnahme. Kinder im Grundschulalter besuchen die für ihren Wohnort zuständige Grundschule und werden in der Regel in der ihrem Alter entsprechenden Klassenstufe aufgenommen. Bei Schulen der Sekundarstufe I (Realschulen plus, Integrierte Gesamtschulen und Gymnasien) beraten die Schulleitungen die Eltern über die Bildungsgänge. Die Schulleitungen entscheiden unter Berücksichtigung des bisherigen Schulbesuchs, in welche Schule, Klassen- oder Jahrgangsstufen, Klassen oder Kurse die Schülerinnen und Schüler vorläufig aufgenommen werden. In der Regel nach einem halben Jahr beschließt die Klassenkonferenz auf der Grundlage der bisher gezeigten Leistungen und Lernfortschritte über den Verbleib in der vorläufig besuchten Schulart, Klassen- oder Jahrgangsstufe und Klasse oder den vorläufig besuchten Kurs.
Weitere Informationen
Für alle Fragen bezüglich des Schulbesuchs ist primär die Leitung der für Sie zuständigen Realschule plus Ihr Ansprechpartner.
Weiterführende Links:
Realschule plus
Schulgesetz
Übergreifende Schulordnung
Landeselternbeirat
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, Abteilung Schulaufsicht (Schulbehörde)
Schuldatenbank
Eine Übersicht über alle rheinland-pfälzischen Schulen samt Ansprechpartner finden Sie hier.